Am Schwender Funken wird fleissig gebaut

Nächsten Sonntag ist es wieder soweit: In Innerrhoden werden die winterlichen Mächte mit Funken vertrieben.

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Seit Wochen sind in Schwende junge Burschen in ihrer Freizeit damit beschäftigt, Christbäume und Holz zu sammeln, damit am 11. März im Glandenstein der rund 15 Meter hohe Funken in Feuer und Rauch aufgehen kann.

Dieses Jahr amtet erstmals Joel Cadosch als Funkenchef. Zusammen mit über zwanzig Helfern hat er während eines ganzen Tages Christbäume und frisch geschlagenes Holz gesammelt. Letzteres stellte Daniel Wyss gratis zur Verfügung. Da seit 2004 nur noch unbehandeltes Holz verbrannt werden darf, sind solche Spenden äusserst wichtig geworden, damit dieser Brauch weiterhin gepflegt werden kann. An zwei Samstagen waren die «Funkebuebe» mit Holz aufschichten beschäftigt, damit sich am Ende der Turm formvollendet im Glandenstein präsentiert.

Der Brauch des Funkensonntags ist mehrere Jahrhunderte alt. Es wird vermutet, dass er vom Vorarlbergischen über Liechtenstein ins Appenzellerland gelangt ist. Während in Ausserrhoder Gemeinden der Funkensonntag am ersten Sonntag der Fastenzeit stattfindet, gehen in Innerrhoden drei Wochen vor Ostern, am Laetare-Sonntag (Freudentag), die Funken in Flammen auf. Mit dem Verbrennen der Holzhaufen will man die Dämonen der dunklen Jahreszeit vertreiben. Symbolisch für das Dunkle und Böse thront zuoberst auf dem Holzhaufen eine mit Holzwolle und Sagex gefüllte Puppe. In Schwende ist Claudia Knechtle für die Herstellung der «Funkebaabe» zuständig.

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