Bless und Schmid retten die Appenzeller Ehre

Mit dem Bergklassiker auf der Schwägalp fand am Sonntag der Reigen der Kranzfestsiege sein Ende. Mit dem Unspunnen-Schwinget steht den Schwingern der Saisonhöhepunkt allerdings noch bevor. Die Appenzeller hatten sowohl Freud als auch Leid zu teilen. Daniel Bösch triumphiert zum zweiten Mal auf der Schwägalp.

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Die Ostschweizer hatten sichtlich Mühe gegen die starken Gäste aus dem Berner und Südwestschweizer Lager. Von den insgesamt 14 abgegebenen Kränzen behielten die Ostschweizer sieben im eigenen Verband, während sich die Berner mit sechs und die Südwestschweizer mit einem Kranzgewinn zufrieden geben mussten.

Erstmals zu Bergkranzehren auf dem sechsten Schlussrang kam der Hundwiler Dominik Schmid. Für ihn ist dies bereits der fünfte Saisonkranz. Mit dem Gaiser Eidgenossen Michael Bless erkämpften sich die Appenzeller noch einen weiteren Kranz. Er sicherte sich mit dem vierten Schlussrang sein insgesamt 75. Eichenlaub in souveräner Art und Weise.

Marcel Kuster konnte seine Leistung vom vergangenen Wochenende leider nicht mehr vollends abrufen. Trotz seines Sieges im sechsten Gang waren die begehrten Kranzränge für ihn nicht mehr zu erreichen. Einen erfreulichen Auftritt lieferte Martin Roth ab, auch wenn es ihm schlussendlich ebenfalls nicht zu Kranzehren reichte. Nach drei Niederlagen war es auch für Urs Giger nicht mehr möglich, sich ins Gespräch um die Kränze zu bringen. Die volle Härte eines Bergkranzfestes bekam auch der Eggerstander Patrick Schmid zu spüren. Mit einem Sieg und drei Niederlagen reichte es dem jungen Appenzeller knapp nicht zum Ausstich.

Unglücklich verlief der Wettkampf für die beiden Appenzeller Eidgenossen Raphael Zwyssig und Martin Hersche. Während Zwyssig aufgrund seiner bereits vor Wochenfrist zugezogenen Fingerverletzung den Wettkampf nach dem ersten Gang beenden musste, traf es Martin Hersche beinahe noch härter. Mit zwei Siegen startete er ausgesprochen optimal in den Wettkampf. Leider verletzte er sich beim Sieg bringenden Wurf im zweiten Gang so unglücklich am Knie, dass an einen weiteren Wettkampf nicht zu denken war. Für Raphael Zwyssig scheint das bevorstehende Unspunnen-Schwinget jedoch nicht gefährdet zu sein. Bei Hersche werden die weiteren Untersuchungen erst noch ergeben, ob er beim Saisonhöhepunkt von nächstem Wochenende dabei sein wird oder nicht.

Eine beeindruckende Leistung zeigte der St.Galler Eidgenosse Daniel Bösch. Während er im Verlauf der Saison nur noch als Nummer 3 der Ostschweiz zu taxieren war, gab er sich auf der Schwägalp keine Blösse. Einzig im vierten Gang hatte er gegen den stark aufschwingenden Berner Gast Matthias Aeschbacher einige heikle Momente zu überstehen, ehe der Gang mit einer Punkteteilung zu Ende ging. Trotz dieser Verlustpunkte erreichte Bösch souverän den Schlussgang, welchen er gegen den Schwägalpsieger von 2008 Thomas Sempach zu bestreiten hatte. Nach rund fünf Minuten gelang es ihm vor rund 13’250 Zuschauern die Entscheidung mittels Kurz herbeizuführen. Für Bösch ist es nach 2015 bereits der zweite Triumph auf der Schwägalp. Der gebürtige Appenzeller Samuel Giger verpasste mögliche Schlussgangambitionen nach gestellten Gängen gegen Matthias Aeschbacher und Philipp Reusser. Mit dem vierten Schlussrang erreichte er dennoch souverän die Kranzränge, welche er auf der Schwägalp notabene seit seinem sechzehnten Lebensjahr immer erreichen konnte.

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