Dorfkirche: umfassende Innensanierung

Die reformierte Kirche in Herisau soll für 6,7 Mio. Franken renoviert und mit einem Pavillon erweitert werden. Gegenüber dem ursprünglichen Projekt wurden 18 Prozent eingespart. Das letzte Wort hat das Stimmvolk.

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Die Dorfkirche als grösster Veranstaltungsraum im Herzen von Herisau ist sanierungsbedürftig. Das im Herbst 2016 dem Gemeinderat vorgelegte Projekt wurde im Rahmen einer Verzichtsplanung um 1,5 Mio. Franken reduziert. Gespart wurde unter anderem im Innern der Kirche bei den elektrischen Installationen und bei den Gipser- und Stuckarbeiten, bei der Umgebungsgestaltung inklusive Vorplatzgestaltung mit Brunnen sowie beim neuen Pavillon bezüglich Grösse, Toilettenanlagen und Lagerräumen. Ferner muss der lecke Heizkessel bereits dieses Jahr zu Lasten des Gebäudeunterhalts ersetzt werden.

Der Gemeinderat hat dem reduzierten Sanierungs- und Erweiterungsprojekt zugestimmt und zuhanden des Einwohnerrates verabschiedet. 56 Jahre nach der letzten Innensanierung ist es höchste Zeit, substanzerhaltende Massnahmen zu treffen. So ist die Deckputzschicht oft hohl oder zersetzt sich, die Verschmutzung ist auf allen Oberflächen hoch, die technischen Anlagen sind veraltet. Im Kirchenraum und auf der Empore wird die Sanierung benutzt, um die Sicht und die Akustik zu verbessern. In gutem Zustand befindet sich das Dach.

Die vielseitige Nutzung der Kirche für kirchliche Anlässe, Konzerte, militärische Brevetierungsfeiern und andere Festivitäten bringt jeweils aufwendige Umbauarbeiten mit sich. Damit diese rationeller gestaltet werden können, wird der Lagerraum für Bühnenelemente und Mobiliar im Untergeschoss ausgebaut und über einen Unterflur-Warenlift mit dem Kirchenraum verbunden.

Im Aussenbereich soll im Nordwesten ein neuer Pavillon errichtet werden. Hier wurde bereits 1772 ein «Wachthaus» erstellt, 1889 umgebaut und 1910 abgebrochen, 1912 wieder ein «Sanitätshaus» errichtet, das 1959 abgebrochen wurde. Im neuen Pavillon können künftig Veranstaltungen bis ca. 40 Personen stattfinden, für die bisher die Kirche benutzt und beheizt werden musste. Dazu könnten der Kirchenkaffee und Kindergottesdienste, aber auch Vereinsanlässe, Lesungen und Apéros bei kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen gehören.

Diese Auslagerung entlastet den Kirchenraum von Substanzschäden sowie Staub- und Schmutzablagerungen, die durch das Aufheizen auf eine angenehme Temperatur entstehen. Ferner sollen ebenerdig eine hindernisfreie Toilette und eine Kleinküche eingebaut werden. Diese dient der Bewirtschaftung des Pavillons und Anlässen im Garten. Der Zugang zum Pavillon und auch zur Kirche wird künftig mit einer Rampe auf der Nordseite hindernisfrei möglich sein.

Die parlamentarische Kommission hat bereits mit der Beratung des Geschäftes begonnen, es wird voraussichtlich am 20. September im Einwohnerrat behandelt. Wegen des hohen Anteils an nicht gebundenen Kosten soll am 26. November das Volk über die Vorlage abstimmen. Baubeginn könnte im Sommer 2018 sein.

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