Ein Jahrzehnt Kulturförderung – das dritte Kulturkonzept

Appenzell Ausserrhoden verfügt in Sachen Kultur über ein solides Fundament und bewährte Fördergrundlagen; eine davon ist das Kulturkonzept 2016. Darin werden für die nächsten vier Jahre Schwerpunkte gesetzt. An der Kulturbegegnung in Heiden haben die Anwesenden sich dafür ausgesprochen, 10'000 Franken für den Austausch mit geflüchteten Kulturschaffenden einzusetzen.

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Anlässlich der alljährlichen Kulturbegegnung wurde am Mittwochabend in Heiden das Kulturkonzept 2016 vorgestellt. Eingeladen haben der Bildungs- und Kulturdirektor, Regierungsrat Alfred Stricker, und die Leiterin des Amts für Kultur, Margrit Bürer. Über 180 Personen sind der Einladung gefolgt. Für einen besonderen Höhepunkt sorgten das Trio Fontane und Nicolas Senn mit ihrem musikalischen Kurzkonzert, das sie unter den Titel «Romantik trifft Hackbrett» stellten. Und auf grosses Interesse stiess die Abstimmung über die einmalige Verwendung von 10’000 Franken Kulturfördermitteln.
Die Kulturförderung in Appenzell Ausserrhoden basiert auf den gesetzlichen Grundlagen des Kulturförderungsgesetzes und der Kulturförderungsverordnung. Die konkreten Leitplanken für die Kulturförderung und die Schwerpunkte sind jeweils in einem Kulturkonzept festgehalten, das alle vier Jahre publiziert wird. Am Mittwochabend konnte das dritte Kulturkonzept vorgestellt werden. Dabei wurde einleitend festgehalten, dass sich die im Jahre 2007 von einer temporären Kulturkommission erarbeiteten Leitplanken als solide und bewährte Grundlage für die Kulturförderung des Kantons erwiesen haben. Der Spielraum ist vorhanden, um auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können. Das Kulturkonzept dient den Gesuchstellenden als Nachschlagewerk, es schafft Transparenz und dient auf Seiten des Kantons dazu, Förderentscheide sachlich fundiert fällen zu können.
Das Kulturkonzept 2016 ist in drei Teile gegliedert: Zum einen beinhaltet es einen Rückblick auf die Tätigkeit der letzten vier Jahre, zum zweiten schreibt es die bewährten Fördergrundlagen fort (Grundsätze, Spannungsfelder, Kulturpartnerinnen und -partner, Bereiche, Instrumente, Kriterien) und zum dritten zeichnet es die Schwerpunkte für die nächsten vier Jahre vor. Diese Teile sind in sieben Kapitel gegliedert, die mit Begriffen aus dem Kulturgeschehen überschrieben sind. Ergänzend dazu hat Laura Signer Fotografien gemacht, die diese Welten umsetzten.
Ausgehend von der Evaluation der Zielsetzungen der Jahre 2012-2015 sind in einem dreistufigen Verfahren sieben Schwerpunkte für die nächste Vierjahresperiode definiert worden. Zum einen werden mit der Kulturvermittlung, der Literatur, der Kooperation unter den Museen und der Suche nach einem Werkhaus vier Schwerpunkte der letzten Jahre fortgesetzt und vertieft werden. Zum anderen wurden mit Musik, der Kulturlandsgemeinde und der Kultur in der Gesellschaft drei neue Schwerpunkte gesetzt. Alle sieben Schwerpunkte sind im Kulturkonzept 2016 näher ausgeführt und mit Massnahmen versehen.
Was würden Sie mit 10’000 Franken Kulturfördermittel tun? Diese Frage wurde gegen 50 Kunst- und Kulturschaffenden, Vermittelnden, Veranstaltenden und Vertreterinnen und Vertretern von Institutionen gestellt. Die eingetroffenen Antworten führen als kurze Statements durch das Kulturkonzept. Sieben Vorschläge standen am Mittwochabend zur Auswahl. In einem zweistufigen Verfahren haben die Anwesenden der Kulturbegegnung einen klaren Entscheid gefällt: Mit den Geld soll durch Kooperationen der Austausch mit geflüchteten Kulturschaffenden gefördert und ihnen der Zugang zu kulturellen Netzwerken hier ermöglicht werden. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe wird das Projekt konkretisieren.

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