«Ischtooh – züche»

In aller Herrgottsfrühe – in den ungerade Jahren – ist heute Montag die Blochgesellschaft Urnäsch unterwegs und zieht ihr Bloch – eine Weisstanne – durch das Hinterland und kehrt am frühen Abend wieder auf den Urnäscher Dorfplatz zurück, wo der Förster die Versteigerung des Stamms vornimmt.

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Am frühen Morgen besammelt sich die Blochgesellschaft und um 4.30 Uhr heisst es «Ischtooh – züche». Der farbige Tross setzt sich in Bewegung über Zürchersmühle-Oertles Mühle-Hundwil nach einigen Zwischenhalten zum Dorfplatz in Stein, dem ersten grösseren Halt.

Angeführt wird der Tross durch einen Vorreiter und vier Herolde in landsknechtähnlicher Kleidung und «Kässeler», die um einen Obolus bitten, gefolgt von der 20-köpfigen Zugmannschaft in traditioneller Kleidung und Ausrüstung der Berufsleute. An der Stirnseite des Stamms ist das Urnäscher Wappen angebracht, darauf steht der Fuhrmann mit Peitsche, zwei Musikanten und der Schmid und am Ende ist ein Aufrichtbäumchen mit farbigen Nastüchern befestigt. Am Schluss folgen der Förster hoch zu Ross, der Wagenwart und der Wildhüter mit dem Bären, der vor allem mit den weiblichen Zuschauern viel Schabernack treibt. Nachdem der gereimte Blochspruch, der den Brauch schildert und einigen Zäuerli als Dank für die Tranksame setzt sich der Blochzug wieder in Bewegung in Richtung «Sonder» zum wohlverdienten Mittagessen. Nachher folgt der Rückmarsch über Hundwil nach Waldstatt (Nachschminken) und in Begleitung der Abholmannschaft trifft man um zirka 17 Uhr auf dem Dorfplatz ein. Nach dem Verlesen des gereimten Blochspruches und dem Dank übernimmt der Förster die Versteigerung an den Meistbietenden.

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