Kälbermäster trafen sich erstmals zur Sommerfachtagung

Die Kälbermäster beider Appenzell und die Rindviehhalter ohne Verkehrsmilch aus St.Gallen trafen sich zur Sommerfachtagung. Die Kälbermäster waren zu Gast auf dem Betrieb von Walter Frischknecht. Unter den Gästen weilte auch Samuel Graber, Präsident des Schweizerischen Kälbermästerverbandes.

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Der Tüfenberg verbindet die Gemeinden Urnäsch und Schönengrund. Auf dem Tüfenberg auf 1066 Meter über Meer ist auch der Bauernbetrieb von Walter Frischknecht. Bauer Walter Frischknecht ist Kälbermäster und präsidiert den Kälbermästerverband beider Appenzell. Bei der ersten gemeinsamen Sommerfachtagung zusammen mit den Rindviehhalter ohne Verkehrsmilch ROV St.Gallen gewährte Walter Frischknecht den rund vierzig Bäuerinnen und Bauern Einblick in seinen Landwirtschaftsbetrieb. Seit je her betreibt Walter Frischknecht Kälbermast, dies auch in Zusammenarbeit mit seinen Brüdern. Die Milch der eigenen Milchkühe wird den Kälbern vertränkt. Jährlich werden 100 bis 120 Kälber gemästet. «Heuer werden es weniger sein, da die Tränker schwierig zu finden sind», sagte Walter Frischknecht. Der Kauf und Verkauf der Tiere macht Frischknecht über einen Händler. Er schätzt die Zusammenarbeit: «Mein Händler schaut mir sehr gut und bringt mir schöne Tränker.»

«Es ist eindrücklich, wenn zwei Verbände zusammen eine solche Fachtagung durchführen», so Samuel Graber vom Schweizerischen Kälbermästererband SMKV erfreut. «Und den Blutmond und die Mondfinsternis haben wir gleich auch dazu genommen.» Der SKMV zählt knapp 1000 Mitglieder, aufgeteilt in die Sektionen Appenzell (140 Mitglieder), Bern, Graubünden, Luzern, Ob- und Nidwalden mit Uri, St.Gallen (gut 200 Mitglieder) und die IG Kalbfleisch. Mit Blick auf die aktuelle Situation meinte der Präsident: «Bei den Kälbern besteht weiterhin eine ausgeglichene Marktsituation. Der QM Basispreis ist aktuell bei 14.20 Franken pro Kilogramm Schlachtgewicht.» Bei den Tränkern hingegen weitet sich das Dilemma aus: Es gibt weniger Milchkühe und demzufolge weniger Kälber. Die Angebot wird kleiner und die Nachfrage grösser. «Die Preisspirale treibt nach oben. Es werden bis 1100 Franken für einen Tränker bezahlt», so Graber. Die Qualität der Tränker nahm in den letzten Jahren erfreulicherweise zu. Swissgenetics setzt bei über 50 Prozent der Besamungen Mastrassen ein.

Der Präsident informierte auch über die «Gesundheitstränker» von IP Suisse und das neu lancierte «Buurechalb» in Graubünden. Im Hinblick auf die AP22+ erwähnte Samuel Graber, dass vorgesehen sei, den bisherigen Basisbeitrag umzuwandeln in einen Basisbeitrag nach Einkommen. Als gefährlich beurteilt der oberste Kälbermäster die Trinkwasser-Initiative. Zum Schluss des kurzweiligen Referats meinte Graber: «Die Zukunftsaussichten in der Kälbermästerbranche sind gut. Gerade junge Bauern betreiben auch nach erfolgtem Generationenwechsel weiterhin Kälbermast.» Im Anschluss ging es auf die Mondscheinwanderung auf die Alp Hochamm.

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