Mit Filmmusik durch die Wand

Nach einem Jahr Bauzeit war es heute Donnerstag soweit: Im Ruckhaldetunnel der Appenzeller Bahnen AG fand der Durchstich statt. Ein emotionales Ereignis, nicht zuletzt wegen der Musik, die zur Begleitung gespielt wurde.

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Gespannt warten alle vor der Wand, der nördlichen Ortsbrust im Ruckhaldetunnel in St.Gallen. Für die Mineure, die nun ein Jahr lang hier gearbeitet und sich täglich rund 173 Zentimeter in den Tunnel hineingearbeitet haben, ist der bevorstehende Durchstich ein besonders emotionaler Moment. Aus den Lautsprechern erklingen Trommelschläge, zu denen sich das Klopfen von der anderen Tunnelseite mischt. Und dann brechen erste Betonbrocken aus der Wand, begleitet von epischer Musik wie aus einem Heldenfilm. Sprengmeister Mario Sposato trägt die Statue der heiligen Barbara – Schutzpatronin der Mineure – durch die soeben durchschlagene Wand und überreicht sie der Tunnelpatin Anja Preisig auf der anderen Seite.
Der Durchstich erfolgte bereits am 12. Juli, genau ein Jahr nach dem Anschlag im Tunnel. Für die Gäste und die Medien fand heute Donnerstag der symbolische Durchstich statt. «Wir sind froh, dass wir den Tunnel ohne Unfälle und termingerecht fertigstellen konnten», sagt Verwaltungsratspräsident Fredy Brunner. Der Durchstich sei ein Meilenstein für die Modernisierung der Appenzeller Bahn. Und doch nennt ihn Fredy Brunner einen Zwischenhalt. Denn nachdem nun 82 500 Tonnen Fels und Geröll ausgehoben wurden, geht es mit dem Tunnelbau weiter. «Als nächstes erfolgt der Innenausbau mit einer weiteren Betoninnenschale», sagt Chefbauleiter Thomas Looser. Im Frühling 2018 sollen dann die Gleise und die Leitungen für die Züge eingebaut werden. Ziel ist, den Tunnel im Oktober 2018 in Betrieb nehmen zu können.

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