«mitenand-Walzenhausen» lud zu Diskussionsabend

Als Vorbereitung für die Freiwilligenarbeit mit Flüchtlingen im geplanten kantonalen Asyl-Durchgangszentrum Sonneblick, trifft sich seit einiger Zeit eine Gruppe «mitenand-Walzenhausen» zu Informations- und Diskussionsabenden. Diese Woche ging es um die Themen Syrien und Eritrea.

  • Kein Bild vorhanden.

    Kein Bild vorhanden.

Für einmal hatte man den Kreis der Einladungen etwas ausgeweitet, was mit einem guten Besuch honoriert wurde. Nur kurz ging Moderator Adrian Keller, Geschäftsleiter der Stiftung Sonneblick, auf den kürzlichen ablehnenden Entscheid der Baubewilligungskommission Walzenhausen ein. Es sei jetzt am Kanton als Mieter, über einen allfälligen Rekurs zu befinden.

Das Hauptgewicht der Veranstaltung galt dem Thema Syrien. Dafür konnte mit Walter Brehm, Auslandredaktor beim St.Galler Tagblatt, ein überaus kenntnisreicher und versierter Referent gewonnen werden. Auch wenn sich in den letzten Wochen positive Nachrichten vordergründig häuften bedeute dies noch keineswegs einen Sieg über die Ideologie des Jihadismus. Der gewaltsame Machtkampf in Syrien wird nach Meinung des Referenten noch lange andauern.
Walter Brehm gab in der Folge einen gerafften und differenzierten Überblick über die immer komplexere Konfliktsituation seit den vom «Arabischen Frühling» befeuerten Demonstrationen von 2011, die sich zu einem äusserst brutalen und inzwischen langjährigem Krieg mit vielen Fronten entwickelte.

Die intensive Diskussion im Anschluss an das Referat endete mit der Feststellung, dass sich der Einzelne für diesen Krieg interessieren müsse, auch wenn wir den Konflikt natürlich nicht direkt beeinflussen können. Denn die Kriegsgeschädigten kommen auch zu uns und Veränderungen seien nur durch persönlichen Kontakt mit dem Stichwort Respekt möglich.
Auf Wunsch noch kurz auf das Thema Eritrea eingehend, meinte Walter Brehm, angesichts des repressiven Systems in diesem Land mit unbefristetem Militärdienst, der eher Zwangsarbeit gleichkomme, und der Perspektivenlosigkeit der Betroffenen, die in Fluchtbewegungen münde, müsse unsere Devise, dass nur Asyl erhalten könne, wer nachweislich an Leib und Leben bedroht sei, wohl in dieser Hinsicht überdacht werden.

Weitere Artikel