Nach seinem 64. Geburtstag erklärte Pater Hesso Hösli seinem Provinzial, dass er nach der Pensionierung als Gymnasiallehrer und Präfekt am Externat in Appenzell ein «Pöschtli» als Seelsorger suche. Da im Kloster Grimmenstein ein Spiritual gesucht wurde, der gleichzeitig auch für das Kloster Maria Hilf in Altstätten zuständig sein würde, bot ihm der Oberste des Ordens diese Arbeit an. Seine neue Stelle begann er bereits am 1. September 1995. So wechselte er von der Jugendseelsorge zum Spiritual zweier Klöster sowie der Pflege einer Kirchgemeinde.
Gestern verabschiedete eine grosse Gemeinde Pater Hesso Hösli in Walzenhausen. Flankiert von zwei Schweizer Gardisten, dem Walzenhauser Yves Frei und dem St. Margrether Philipp Stahel, schritt Pater Hesso Hösli ein letztes Mal in die Klosterkirche Walzenhausen, um einen Gottesdienst zu halten. Danach verliess Pater Hesso Hösli die Kirche, um verschiedenste Segenswüsche entgegenzunehmen. Hildegard Vonmoos bedankte sich im Namen des Kirchenverwaltungsrates, dass er immer auf die Menschen eingegangen sei und ein offenes Ohr für Hilfesuchende gehabt hätte. Seine offene Art und sein freundliches Wesen würden wohl viele vermissen. Nun ziehe er morgen ins Kloster Rapperswil um. Alle hofften, dass er dort seinem Hobby, dem Velofahren, frönen könne. Der reiche Segen aller begleite ihn. Corinna Boldt, evangelisch reformierte Pfarrerin, erklärte, dass sie in den vergangenen zwanzig Jahren zusammen in der Ökumene viel Positives erlebt hätten, das gelte es zu feiern. Sie dankte für die gute Zeit der Ökumene. Roger Rüesch, Vizepräsident der Gemeinde Walzenhausen, dankte im Namen der Gemeinde. Sie hätten einiges gemeinsam erlebt, so seine Hochzeit und die Taufen seiner drei Kinder sowie die Einsegnung der TLF der Feuerwehr. Ein weiterer Dank kam von Bernadette Wick im Auftrag der katholischen Frauengemeinschaft. Pater Hesso Hösli hätte sie begleitet und betreut. Ob der vielen Geschenke rief der Pater amüsiert aus: «Denn muess i morn e Chischtli meh mitneh!»
Noch ist seine Nachfolge nicht vollumfänglich geregelt. Von der Seelsorgeeinheit wurde Laszlo Szücsi, Pfarrer der Kirchgemeinde Eggersriet-Grub SG, bestellt. Er wird die Pfarreimessen am Dienstag und Sonntag übernehmen. Gesucht wird ein Pastoralassistent zu 40 Prozent. Die Stelle ist seit kurzem ausgeschrieben. Die Nonnen des Klosters Grimmenstein müssen für ihre gewünschten Messen jeweils einen Pfarrer selber suchen. Bis Ende Jahr ist dieses bereits organisiert.