«Angriff auf Nationalratssitz löste definitiven Entschluss aus»

Dem FDP-Ständerat Andrea Caroni wird nun doch der Sitz in Bern streitig gemacht. Der Herisauer Einwohnerrat und SVP-Politiker Reto Sonderegger überraschte diese Woche als Gegenkandidat. Dies obwohl seine Partei ihre Unterstützung für Caroni zugesichert hat.

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In einer Medienmitteilung verkündete die SVP AR vergangenen Mittwoch, dass sich Reto Sonderegger überraschenderweise als Ständeratskandidat stelle. Trotzdem hält die Partei in der Mitteilung fest, dass ihr Parteimitglied keine Unterstützung von der SVP erhalten wird. Für Sonderegger ist diese Entscheidung nachvollziehbar: «Die Bekanntgabe meiner Kandidatur kam erst, nachdem die Delegierten die Parolen gefasst und Herrn Caroni ihre Unterstützung ausgesprochen haben. Dies rückgängig zu machen ist fast unmöglich». Obwohl Sonderegger weder mit der Unterstützung seiner Partei rechnen, noch deren Logo für den Stimmenfang verwenden darf, erhofft er sich trotzdem einige Stimmen aus den eigenen Reihen.

Die Hoffnung schöpft er vor allem nach den vergangenen Gemeindepräsidentschaftswahlen in Herisau im Frühling. Auch dort habe der jetzige Gemeindepräsident ohne grosse finanzielle Mittel und ohne Partei im Rücken eine grosse Wirkung erzielt. Ob dies ebenfalls auf kantonaler Ebene möglich ist, bleibt abzuwarten.

Für seine Kandidatur nennt Reto Sonderegger zwei Gründe: Er fühle sich von Andrea Caroni und der FDP nicht vertreten. Des Weiteren habe er sich darüber geärgert, dass der Sitz im Ständerat wieder ohne Gegenkandidatur an Caroni ginge. Hätte die FDP den Nationalratssitz von David Zuberbühler nicht angegriffen, hätte er selber nicht den definitiven Entschluss gefasst, sich gegen Caroni zur Wahl zu stellen.

Auch für Caroni kam die Kandidatur überraschend: «Etwas speziell ist ja, dass ich mich als Freisinniger an der SVP Delegiertenversammlung erfolgreich zur Wahl stellte, während Herr Sonderegger, der im Publikum sass, seine Kandidatur sogar der eigenen Partei verbarg». Zudem scheint es für Caroni wenig appenzellisch, wie Sonderegger andere politische Gruppierungen pauschal diffamiere. Es sei zwar Sondereggers Recht zu kandidieren. Trotzdem zeigt sich Caroni überzeugt, dass die Stimmberechtigten seine Erfahrungen als Ständerat, sowie sein langjähriges Engagement für Ausserrhoden zu beurteilen wüssten. Für solche Fälle sei die FDP vorbereitet und es würden bereits laufende Kampagnen hochgefahren.

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