Asylsuchende üben Druckverband

Seit drei Jahren besuchen Flüchtlinge in Herisau als Teil des Solidaritätsnetzes Ostschweiz in der «Integra-Schule» Deutschkurse. Während der Ferien können sie an einem Spezialprogramm teilnehmen.

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«Es geht darum, zu zeigen, wie sich einfache Verletzungen selber behandeln lassen.» Marianne Danuser vom Militär-Sanitätsverein Herisau sowie ihre Töchter Sonja und Cornelia waren am Donnerstagabend zu Gast im Katholischen Pfarreiheim, umgeben von einer Gruppe von Flüchtlingen aus Eritrea, Somalia und Sri Lanka. Sie gaben Erste-Hilfe-Tipps für den Alltag, demonstrierten die Desinfektion von Wunden, übten mit den Besuchern das Anlegen eines Druckverbandes. In der vergangenen Woche standen für die Flüchtlinge (mit ihren Kindern) auch ein Bowlingnachmittag und ein Besuch des Museums Urnäsch auf dem Programm. Weitere Teile des Sommerferienprogramms in der zweiten Ferienwoche: Das Kochen eines Schweizer Mittagessens und ein Minigolfspiel.
Iris Schmid von der katholischen Pfarrei Herisau hatte das Ferienprogramm zusammengestellt und Begleitpersonen gesucht. Die Kursteilnehmer gehören zur Gruppe von Asylsuchenden mit Status N; sie haben kein Anrecht auf offizielle Deutschkurse und besuchen den Unterricht bei der Organisation «Integra – Bildung für Alle». Diese ist ein Teil des Solidaritätsnetzes Ostschweiz und wurde 2010 in St.Gallen gegründet. Rasch wuchs die Nachfrage. «Unsere Kapazitäten reichten nicht mehr aus», sagt Stephanie Sierra, Lehrerin und Schulleiterin. Vor drei Jahren hat sie deshalb einen «Ableger» in Herisau aufgebaut. Im Katholischen Pfarreiheim werden wöchentlich zweimal 25 bis 30 erwachsene Asylsuchende unterrichtet – in drei Kursen. «Es ist erfreulich, dass wir in den Ferien nun diese fünf speziellen Anlässe organisieren konnten.»

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