«Au revoir» Madlaina

Auf dem Streckennetz der Appenzeller Bahnen zwischen Herisau und Wasserauen gehören die Dampffahrten definitiv der Vergangenheit an: Die 1972 von den RhB übernommene «Madleina» fährt künftig im Jura.

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«La TrAction statt ABstellgleis – MerCJ!» stand mit einem Banner auf der Dampflok «Madlaina», die zwischen 1902 und 1972 bei der Rhätischen Bahn, bis 2003 im Appenzellerland und am Schluss noch während zwei Jahren am Ballenberg im Einsatz stand. Obwohl der Dampfloki-Verein selbst beschloss, die Maschine in den Jura zu verkaufen, mischten sich heute Morgen Wut und Trauer.

Wut, weil aus Sicht des Vereins bei der heutigen AB-Direktion alles unternommen worden sei, Dampffahrten auf dem Streckennetz zu verunmöglichen. Trauer, weil nach 144 Jahren seit der Betriebsaufnahme auf der klassischen AB-Strecke Richtung Wasserauen das Kapitel Dampffahrten definitiv abgeschlossen ist.

Ein Wiedersehen mit der restaurierten und seit der letzten Prüfung im Januar 2018 fahrtüchtigen «Madlaina» wird es künftig nur noch auf dem Streckennetz der CJ (Chemins de fer du Jura) geben, wo noch zwei weitere Dampfloks im Einsatz stehen.

Nachdem «Madlaina» heute mit einem Spezialtransport in die Westschweiz gelangte, kann nun auch die auf dem Flachdach der AB-Werkstätte in Herisau zwischengelagerte Drehscheibe wohl entsorgt werden. Sie wurde kurz nach Ausstellung der Betriebserlaubnis für «Madlaina» durch die AB demontiert. Eine Schlackegruppe wurde ebenfalls aufgehoben.

Aus technischen Gründen war eine Drehung der Lok in Herisau und in Wasserauen erforderlich. AB-Direktor Thomas Baumgartner war heute am Morgen auf dem Weg ins Büro, als die Vorbereitungen für den Verlad begannen. Er zeigte sich erbost darüber, dass dem Unternehmen die Schuld für das Ende der Dampffahrten zugeschoben wird.

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