«Cervelat und Rösti bedeutet Heimat»

Auch in diesem Jahr starteten die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag auf dem Kronberg.

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Während der frühen Morgenstunden zogen liebliche Jodelklänge, mitreissende Stegreifmusig und anmutige Alphornklänge um die 500 Personen rund um den Kronberg-Gipfel in Ihren Bann. Die Festrede von Standespfarrer Lukas Hidber gewährte Einblick in sein Curriculum. Dabei verriet er unter anderem, dass Cervelat und Rösti für ihn Heimat bedeuten.
Bereits kurz nach vier Uhr am 1. Augustmorgen fanden die ersten Portionen Appenzeller für Raclette freudige Abnehmer. Raclette-Plausch zur ungewöhnlichen Stunde.
Festredner Lukas Hidber amüsierte gleich zu Beginn seiner Rede mit der Wahl seiner Kleidung. Das rote T-Shirt zierte ein Schweizer-Kreuz, allerdings thronte oberhalb des Kreuzes ein Heiligenschein und unterhalb war «swiss angel» zu entziffern. Hidber legte die Rede jedoch nicht wie üblich als Predigt an, sondern wollte ein paar Gedanken eines interessierten Staatsbürgers, der gleichzeitig auch Pfarrer ist, weitergeben. So erfuhren die Anwesenden, dass Hidber im Sarganserland aufgewachsen ist, in Wien Theologie studierte und später als Volontär im arabischen Viertel der Altstadt Jerusalem tätig war. Während dieser Lebensabschnitte wurde ihm immer wieder von Neuem bewusst, dass Heimat sehr viel Wärmendes in sich trägt. So empfand er schon bei Zugfahrten in Richtung Schweiz oder beim Anblick eines Flugzeuges der Swiss das Gefühl des Nach-Hause-Kommens. Bei der Ankunft zu Hause musste dann als erstes ein Cervelat mit Rösti auf den Tisch gezaubert werden. Und dies obwohl Hidber die verschiedenen ausländischen Spezialitäten sehr schätzt. Gerade diese Gerichte liefern ihm Ideen, um neue genussvolle Kochideen als passionierter Hobbykoch zu Hause umzusetzen. Laut Hidber braucht Genuss Zeit, die leider im Alltag oft fehlt. Umso mehr schätzt er eine genüssliche Runde, bei der es eben nicht nur um Essen und Trinken geht. Das Ambiente, die Gespräche, das einfach Da-sein dürfen, das gemeinsame Lachen, die Diskussionen – all das gehört laut Hidber zum Genussvollen. Am Schluss rief er die Anwesenden auf, dass jeder in seiner Art und Weise dazu beiträgt, damit unsere Heimat auch in hundert Jahren Wärmendes und Genussvolles zu bieten hat – auch für die Seele.
Der Alphornbläser Aurel Wyser, die Stegreifmusig Appezöll und die Jodlerin Antonia Manser umrahmten die nahezu magische Morgenstimmung passend.

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