Coiffeure kämpfen gegen Schattenwirtschaft

Die Corona-Krise trifft die Coiffuregeschäfte hart. Sie dürfen gemäss dem Entscheid des Bundesrates ihre Kundinnen und Kunden nicht mehr bedienen. Nun ruft der Verband dazu auf, diese Weisung einzuhalten und fordert die Bevölkerung auf, die illegalen Dienste und den «Home»-Service nicht zu nutzen.

  • Wegen der Corona-Krise bleiben sämtliche Coiffuregeschäfte in der Schweiz vorübergehend leer. Kunden zu bedienen ist derzeit verboten. (Bild: pd)

    Wegen der Corona-Krise bleiben sämtliche Coiffuregeschäfte in der Schweiz vorübergehend leer. Kunden zu bedienen ist derzeit verboten. (Bild: pd)

Die Frisur muss sitzen. Auch in der Krise. So zumindest sehen es viele Kundinnen und Kunden von Coiffuregeschäften, die grossen Wert auf ihre äussere Erscheinung legen. Auf Grund der Corona-Virus-Verbreitung bleiben die Fachgeschäfte jedoch vorläufig geschlossen. Wer sich nicht an die Verordnung hält, kann angezeigt und gebüsst werden. «Der Bundesrats-Entscheid trifft unsere Branche hart. Dennoch betrachten wir diese Massnahme als angebracht und sinnvoll. Wir respektieren sie und tragen so unseren Teil gegen die weitere Ausbreitung des Virus bei», erklärt Heinz Rusch, Präsident coiffuresuisse Sektion Appenzell. Er hat seine Verbandsmitglieder darauf hingewiesen, dass sie trotz der Notlage und den finanziellen Einbussen von Hausbesuchen und Hintertürgeschäften absehen sollen: «Ich bin überzeugt, dass sich unsere Mitglieder an die gesetzlichen Vorgaben halten und keine Schlupflöcher suchen. Sie nehmen ihre Verantwortung wahr.»
Heinz Rusch ist bewusst, dass die derzeitige Situation von unseriösen Anbietern, welche dem Branchenverband nicht angehören, derzeit ausgenutzt wird: «Es gibt Hinterhof-Geschäfte und Anbieter, welche in ihren privaten Räumlichkeiten die Dienstleistungen weiterhin schwarz anbieten oder die Kundschaft zu Hause besuchen. Dies schadet nicht nur den seriösen Geschäften, sondern stellt auch eine Gefahr in der Verbreitung des aggressiven Virus dar. Solche Machenschaften verurteilen wir aus der seriösen Coiffurebranche aufs Schärfste.» Kundinnen und Kunden sollen deshalb auf Heimservice und die Angebote der Schattenwirtschaft verzichten und die Behörden müssen Kontrollen durchführen sowie die entsprechenden, hohen Bussen aussprechen. Nur so könne dieses illegale Geschäft gestoppt werden. Schliesslich gehe es in der jetzigen Zeit nicht darum mit einer Top-Frisur durch die Gegend zu spazieren, sondern um die Gesundheit der gesamten Bevölkerung: «Deshalb halten wir uns stur an die Verordnung. Auch wenn einzelne Personen kein Verständnis dafür haben.» Dies im Bewusstsein, dass die Eitelkeit das letzte Kleid ist, das der Mensch auszieht. Heinz Rusch, Präsident coiffuresuisse Sektion Appenzell sagt abschliessend: «Wir sind uns sehr bewusst, wie wichtig die persönliche Erscheinung ist. Wir verzichten jetzt, weil wir umso schneller wieder für die Kunden da sein wollen.»

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