Fall Ylenia bleibt abgeschlossen

Die St. Galler Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag begründet, wieso sie den Fall Ylenia aus dem Jahr 2007 nicht mehr aufnimmt. Sie reagierte damit auf Berichte von «Blick» und «TV Ostschweiz» mit Spekulationen über Mittäter.

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Die fünfjährige Ylenia war am 31. Juli 2007 in Appenzell entführt worden. Ermittlungen zeigten später, dass sie noch am gleichen Tag getötet wurde. Als Täter bezeichnete die Polizei einen 67-jährigen Schweizer, der sich ebenfalls am gleichen Tag in einem Wald in Oberbüren in den Kopf schoss. In der Nähe wurde mehrere Wochen später die Leiche des Mädchens entdeckt.

Damals gab es Spekulation darüber, ob der 67-Jährige allein gehandelt hatte. Die Untersuchungsbehörden kamen aber zum Schluss, dass es keine Mittäter gab. Die Beteiligung mindestens eines weiteren Mannes war dann letzte Woche Thema einer Artikelserie im «Blick». Dabei wurde auf Zeugenaussagen und auf ein Phantombild verwiesen. Die Person, die darauf erkennbar sein soll, ist inzwischen verstorben. Die Recherchen stammen teilweise vom Autor Peter Beutler, der Bücher über spektakuläre Kriminalfälle geschrieben hat. Über das Thema berichtete auch TV Ostschweiz (TVO). Dort kamen verschiedene Personen als Zeugen mit teilweise neuen Aussagen zu Wort.

Die St. Galler Staatsanwaltschaft hatte bereits letzte Woche bekanntgegeben, dass sie den Fall Ylenia nicht wieder aufrollen werde. Am Donnerstag begründete sie diesen Entscheid ausführlich an einer Medienkonferenz. Im Lieferwagen, in dem das Mädchen entführt wurde, an sichergestellten Gegenständen, aber auch etwa auf dem Kickboard von Ylenia fanden sich keine anderen DNA-Spuren als diejenigen des Kindes oder des Täters. Auf komplexe Fragestellungen gebe es oft keine plakativen und einfachen Antworten, hiess es an der Medienorientierung. Die Polizei sei damals mehr als 1500 Hinweisen nachgegangen. Die vorliegenden Fakten widersprächen sämtlichen Spekulationen, die derzeit im Umlauf seien. Es gebe keine Gründe, den Fall wieder aufzunehmen.

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