«Familie gibt mir Kraft und Energie»

In gut zwei Wochen stellt sich Gemeindepräsident Renzo Andreani wieder zur Wahl für das Gemeindepräsidium. Doch was motiviert ihn, weiterhin im Amt bleiben zu wollen? De Herisauer hat ihn getroffen.

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Herr Andreani, warum sind Sie gerne Gemeindepräsident?

Ich schätze den Kontakt zur Bevölkerung sehr. Ich liebe Menschen und stehe gerne in Kontakt mit der Basis. Das zeigt mir, wo der Puls schlägt und was der Bevölkerung wichtig ist. Zudem finde ich es toll, dass ich in meinem Beruf über so viele Geschäfte über all diese Themen mit dem Gemeinderat diskutieren kann, denn so schaffen wir es die Gemeinde substantiell weiterzuentwickeln. Die Vielseitigkeit an meinem Beruf schätze und liebe ich.

Was motiviert Sie, weiterhin als Gemeindepräsident fungieren zu wollen?

Die positiven Rückmeldungen und das Erleben von Projekten, auch wenn es manchmal lang und zähflüssig ist, aufgrund der politischen Prozesse und Strukturen. Natürlich gibt es Phasen, in denen mein Job nicht sehr dankbar ist, doch grossmehrheitlich habe ich positive Feedbacks. Auch die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, welche ich faszinierend finde, mag ich sehr. Ich schätze die Kollegialbehörde, in der wir unterwegs sind, sehr. Ich bin überzeugt, dass ich mich da gut einbringen und gute Lösungen für bestehende Probleme finden kann.

Weshalb sollte die Herisauer Bevölkerung Sie weiter in das Amt wählen?

Seit fünf Jahren darf ich als Gemeindepräsident agieren. In diesen fünf Jahren habe ich einen grossen Erfahrungsschatz erworben, und an diesem kann man mich messen. Die Herisauer Bevölkerung weiss, was sie an mir hat. Ich bin davon überzeugt, dass ich weiterhin für Kontinuität und Verlässlichkeit sowie seriöse Arbeit stehe. In den ersten fünf Jahren haben wir vieles diskutiert und geplant, jetzt kommen wir in die Umsetzungsphase, sei es Bahnhof, Zentrumsentwicklung, Obstmarkt. Auch mit der von mir eingeführten Bürgersprechstunde kann ich die Herisauer Bevölkerung und sie mich wahrnehmen. Diese wird unterschiedlich genutzt, doch jetzt hinsichtlich der bevorstehenden Wahl stieg das Interesse der Herisauerinnen und Herisauer. Diese Projekte und Angebote würde ich sehr gerne weiterführe.

Kurt Geser stellt sich ebenfalls zu Wahl. Wie sehen Sie diese Kandidatur gut zwei Wochen nach der Bekanntgabe?

Es ist legitim, dass sich jede und jeder zur Wahl stellen kann. Ich lasse die Wahlen jetzt auf mich zukommen. Ich denke, ein Vorteil ist, dass man mich kennt. Mich kann man messen, ich bin offen sowie transparent und gebe gerne Auskunft. Im Vergleich zu meinem ersten Wahlkampf, steht dieser in einer ganz anderen Dimension. Ich finde, mein erster Wahlkampf sollte als Grundlage dienen und ist meiner Meinung nach auch für die Herisauer Bevölkerung fairer.

Von der Politik ins Persönliche: Warum verschlägt es einen Basler nach Herisau?

1989 habe ich Herisau mit meiner Familie erstmals besucht. Wir haben hier Ferien gemacht und Verwandte besucht. Da haben wir uns sofort ins Appenzellerland verliebt. Die Kinder waren noch ganz klein und deshalb passte das gut. Wir zogen hierher und haben das auch nie bereut. Herisau hat eine starke Vielseitigkeit. Es ist ein Sportlerdorf und es gibt ein aktives Vereinsleben. Auch besitzt Herisau wunderschönes, liebliches Land und die Nähe zu den Städten St. Gallen sowie Zürich ist optimal. Wir sind beides, wir sind Dorf und Stadt. Und vor allem der Freizeitwert ist hervorragend. Der Bodensee und die Berge, alles in greifbarer Nähe. Dazu das lebendige Brauchtum, was will ich mehr.

Wer sind Sie privat?

Ich bin ein völliger Familienmensch. Ich habe zwei eigene Kinder und vier eritreische Pflegesöhne. Familie ist für mich das Wichtigste. Wenn es meiner Familie gut geht, geht es mir auch gut. Daraus kann ich Kraft und Energie schöpfen. Und ich liebe es, wenn ich mit meinen Kindern und ihren Partnern gemeinsam sein kann oder wir gemeinsam in die Ferien gehen. Allgemein reisen wir gerne und viel. Auch beispielsweise nach Italien. Meine Eltern sind ja Italiener. Ich als Secondo habe deshalb auch interkulturelles Gedankengut. Ich lerne gerne neue Kulturen, andere Ideologien, andere Religionen kennen und setze mich mit denen auseinander. Ich habe keine Berührungsängste.

Einige Ihrer Parteimitglieder der SVP werden das wohl anders sehen. Wären Sie bei der FDP vielleicht nicht besser aufgehoben?

Selbstverständlich kann ich mich voll und ganz mit der SVP identifizieren. Ich habe zwar eine andere Meinung, was die ganze Asylpolitik anbelangt, im Vergleich zur SVP Zürich, aber die kann ich einbringen und sie hören mir zu. Ich bin diesbezüglich ein guter Kontrast.

Am 11. März ist es so weit. Wo zieht es Sie hin: Herisauer Bloch oder Basler Morgenstreich?

(lacht) Ich mag beides. Dieses Jahr bin ich in Basel. Letztes Jahr habe ich den Herisau Bloch angeschaut. Mehrheitlich bin in Herisau, doch dieses Jahr zieht es mich zur Basler Fasnacht.

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