Geschichten rund ums Glück

Das eigens für Trogen geschriebene und komponierte Freilufttheater «Das glückselige Leben», das im August und September 2019 in Trogen aufgeführt wird, erzählt von der Suche und der Sehnsucht nach einem glückseligen Leben. Seit Dezember nähern sich im Rahmen der Vermittlungsangebote «Geschichtenfänger-Netz» und «Radio zum Glück» interessierte Personen und Schulklassen den unterschiedlichsten Vorstellungen von Glück und dem Scheitern daran. Dabei entstehen inspirierende Zusammentreffen und neue Ideen, es ändern sich Sichtweisen und nachdenkliche Momente lassen kurz innehalten.

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Im Dezember warf «Das glückselige Leben» zum ersten Mal sein Geschichtenfänger-Netz aus, um den Theaterstoff mit gelebten Geschichten aus der Region anzureichern, die vom kleinen und grossen Glück erzählen, von Höhen und Tiefen, Wegscheiden und Wendepunkten, Zufällen und Überraschungen. 17 Frauen und Männer hatten sich im Palais Bleu unter Leitung von Mark Riklin und Karin Bucher versammelt, um den Faden aufzunehmen und ein erstes Mal am Geschichtenteppich zu weben. Im ehemaligen Bürgerspital, wo gelebte Geschichten zwischen Geburt und Tod, Hoffen und Bangen abgelagert sind. Bevor sie – vom «Glück der Fülle» inspiriert – in verschiedenste Himmelsrichtungen ausschwärmten, um im eigenen Umfeld das Netz auszuwerfen und gelebte Geschichten einzufangen.

In der Zwischenzeit haben die Geschichtenfänger/innen ihre ersten Fänge ausgetauscht. Mark Riklin meint dazu: «Das Geschichtenfänger-Netz scheint unter einem guten Stern zu stehen, hat es doch bisher alle Erwartungen übertroffen: Das Netz ist inzwischen auf 18 Personen angewachsen, gegen sechzig Geschichten vom grossen und kleinen Glück sind aufs Papier gebracht. Besonders berührend sind die brüchigen Geschichten, in denen sich die Polarität des Lebens spiegelt. Geschichten, die sich mit zunehmender Distanz neu einfärben. Geschichten, die sich drehen und wenden, plötzlich Sinn bekommen, eine neue Bedeutung.»

Was motiviert einen Menschen sich für die Gemeinschaft zu engagieren und wie beeinflussen gemeinschaftliche Erlebnisse einem persönlich? Seit Januar gehen zwei Schulklassen im Rahmen des Angebots «Radio zum Glück» mit dem «powerup_radio» der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi dieser und weiteren Fragen nach und fangen Glücksmoment mit dem Mikrofon ein. Die Kinder und Jugendlichen lernen, im Rahmen von selbst gestalteten Radiobeiträgen das Erlernte zu reflektieren, zu verarbeiten und zu vertiefen.

Yannick Vogt, Lehrperson an der Primarschule in Stein AR: «Am liebsten würden sie nur noch daran arbeiten. Sie verfassen Texte für die Sendung, haben Befragungen gemacht und Interviews vorbereitet – ich glaube beim Arbeiten für ein Radioprojekt können die Schülerinnen und Schüler extrem viel lernen. Sie lernen sprachlich einiges dazu, merken was es braucht, um so etwas auf die Beine zu stellen und sie werden vielleicht etwas selbstbewusster. Darum hatte ich auch Lust bei diesem Projekt mitzumachen. Ein Schüler von mir hat gemeint: Das Schöne sei das Gute in einem selbst. Das finde er sehr schön.»

Adrian Strazza ist Pädagoge und arbeitet für das Radioprojekt vom «powerup_radio» der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi. Er weiss, dass solche Projekte ein Glücksfall für Kinder und Jugendliche sind: «Sie erhalten die Chance, ihr Können und sich selbst direkt in ein konkretes Angebot einzubringen und gehört zu werden.»

Die Initianten des Freilufttheaters «Das glückselige Lebe» legten von Anfang an grossen Wert darauf, im Rahmenprogramm mit seinen Vermittlungsangeboten verschiedenste Bevölkerungsgruppen einzubeziehen und diesen einen Zugang zum Theater zu ermöglichen. Das gesammelte Material fliesst nach und nach in die Aufführungen ein.

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  • (Symbolbild: fotolia)