Grossprojekte in Herisau – Bahnhof

In der Gemeinde Herisau sind grosse Projekte in Planung. Einige sind umsetzungsreif, andere noch nicht, aber doch so wichtig, dass der Gemeinderat wie seit 2017 üblich nach den Sommerferien über den Zwischenstand informiert.

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Das bedeutsamste Projekt für Herisau entwickelt sich am Bahnhof. Wenn die Stimmberechtigen einverstanden sind, erhält Herisau eine zeitgemässe Infrastruktur mit neuem Bushof und besserer Anbindung ans Zentrum und ans Ebnet.

Welche Teile erhalten Bundesbeitrag?

Aktuell bereitet die Gemeinde eine technische Vernehmlassung für das Gemeindeprojekt „Bahnhofplatz mit Bushof“ vor. Parallel werden die Kostenvoranschläge nach den Vorgaben des Bundes für das Agglomerationsprogramm strukturiert. Daraus resultieren jene Investitionskosten, für die Kanton und Gemeinde aus dem Agglomerationsfonds Beiträge von 35 Prozent erhalten sollen.

Gemäss Eingabe sind das für das Gesamtprojekt maximal 15,75 Millionen Franken, die Kanton und Gemeinde entlasten, sofern das Stimmvolk dem Baukredit nächstes Jahr zustimmt. Gestützt darauf werden die Beiträge der Partner (Kanton, AB, SOB, Post) in weiteren Verhandlungen konkretisiert.

Mehrere politische Hürden

Die Agglo-Gelder sind praktisch bewilligt. Der Nationalrat hat bereits zugestimmt. Aufgrund einer Differenzbereinigung zwischen Stände- und Nationalrat – welche nicht die Agglomeration St.Gallen-Bodensee betrifft – fällt der definitive Entscheid voraussichtlich erst im September 2019.

Das technisch und organisatorisch komplexe Projekt muss politisch mehrere Hürden nehmen. Nachdem der Teilrichtplan vom Einwohnerrat abschliessend erlassen wurde, gelangen nun als nächstes der Teilzonenplan und die Ergänzung des Baureglementes am 20. Oktober 2019 zur Abstimmung. Dieses Planungswerk legt die Nutzungszonen und die maximal möglichen Abmessungen der Baukörper fest. Erlaubt sind Gebäude mit einer Höhe von 10,5 bis 29,5 Metern in einem Gebiet, das sich wie kein anderes in Herisau für verdichtetes Bauen eignet. Hier können in 10 bis 20 Jahren Investitionen von Privaten für Wohnungen und Arbeitsplätze erwartet werden. Dies wird sich positiv auf das Gewerbe und die Steuereinnahmen von Gemeinde und Kanton auswirken.

Die Modernisierung des Bahnhofareals wird aber zuerst Kosten für die Gemeinde mit sich bringen. Derzeit sind für das Gemeindeprojekt mit dem neuen Bahnhofplatz und dem behindertengerechten Bushof brutto 42 Millionen Franken veranschlagt. Wegen der noch nicht festgelegten Höhe der Agglo- und Partnerbeiträge werden die Nettokosten für die Gemeinde derzeit auf rund 20 Millionen Franken geschätzt.

Als Gegenwert erhalten die Herisauerinnen und Herisauer mehr Sicherheit, mehr Übersicht, mehr Komfort, Behindertengerechtigkeit, einen freundlichen Bahnhofplatz und eine bessere Anbindung ans Dorfzentrum.

Partner investieren auch viel Geld

Für den Baukredit für das Gemeindeprojekt «Bahnhofplatz mit Bushof» braucht es zunächst einen Beschluss des Einwohnerrates. Dieser soll das Geschäft im Winter 2019/2020 beraten. Eine vorberatende Kommission des Einwohnerrates wird das Vorhaben auf Herz und Nieren prüfen. Stimmen die Volksvertreter der Vorlage zu, folgt obligatorisch eine Volksabstimmung, die frühestens am 17. Mai 2020 stattfinden könnte.

Neben der Gemeinde werden auch die Partner Kanton, AB und SOB mehrere Millionen Franken in die Modernisierung des Bahnhofs Herisau stecken. Damit wird ein Gesamtpaket geschnürt, bei dem dank Synergien und Bundesbeiträgen eine kostengünstige Umsetzung im Vergleich zu zahlreichen Einzelmassnahmen möglich wird.

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