Hausärztliche Notfallpraxis im Spital Herisau

Ab Montag, 9. Januar 2017, wird im Spital Herisau des SVAR in separaten Räumlichkeiten eine hausärztliche Notfallpraxis durch die Hausärztinnen und Hausärzte der beiden Kantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden betrieben. Die Notfallpraxis ist von Montag bis Sonntag zwischen 17 und 23 Uhr geöffnet. Nach 23 Uhr werden Notfälle durch die Notfallstation des Spitals Herisau betreut. Tagsüber sind weiterhin die Hausärztinnen und Hausärzte für die Notfallversorgung zuständig. Die Infrastruktur und das nichtärztliche Personal werden durch das Spital Herisau zur Verfügung gestellt. Für immobile Patienten in Heimen oder in der Palliativ Care und für den amtsärztlichen Dienst organisiert die appenzellische Ärztegesellschaft einen separaten Hintergrunddienst.
Durch die noch engere Zusammenarbeit zwischen dem Spital Herisau und den Hausärzten in den angeschlossenen Notfallkreisen kann eine umfassendere Grund- und Notfalldienstversorgung während 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr gewährleistet werden. Dieser Pilot ist vorerst auf das Jahr 2017 begrenzt. Die Kosten während des Pilotbetriebs werden von der appenzellischen Ärztegesellschaft sowie vom Spital Herisau getragen.
Wie bis anhin ist wochentags zu den Praxisöffnungszeiten bei Notfällen in erster Linie die Hausärztin oder der Hausarzt zuständig. Am Wochenende oder wenn die Hausärztin oder der Hausarzt nicht erreichbar ist, wenden sich die Patienten an das Ärztefon (Telefon 0844 55 00 55). Patienten aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden haben sich ab 2017 ebenfalls an das Ärztefon zu wenden. Die bisherige Notrufnummer (Telefon 0900 9050 00) wird für die Dauer des Pilotversuches an das Ärztefon weitergeleitet. Bei psychiatrischen Notfällen kann man sich jederzeit direkt an das Psychiatrische Zentrum AR in Herisau (Telefon 071 353 81 11) wenden. Bei einer lebensbedrohlichen Situation ist der Rettungsdienst über die Notrufzentrale 144 zu kontaktieren.
Die Ärzte sind per Gesetz verpflichtet, ambulanten Notfalldienst zu leisten. Die Appenzellische Ärztegesellschaft wurde mit der Organisation des Notfalldienstes im ambulanten Bereich durch beide Kantone beauftragt. Viele Hausärztinnen und Hausärzte werden in den nächsten Jahren das Pensionsalter erreichen. Damit nimmt die Zahl der Hausärzte, welche sich am Notfalldienst beteiligen, stetig ab. Für eine Neubesetzung einer Praxis ist es jedoch wichtig, dass ein gut funktionierender und geregelter Notfalldienst vorhanden ist. Durch den Betrieb einer hausärztlichen Notfallpraxis im Spital Herisau bleibt der Praxisstandort im Appenzellerland für bisherige Hausärztinnen und Hausärzte attraktiv und potentielle Nachfolger werden nicht von einer übermässigen Notfalldienstpflicht abgeschreckt.
Ein Grossteil der Bevölkerung hat erfahrungsgemäss keinen Hausarzt mehr. Deshalb braucht es Alternativen in der Notfallversorgung, welcher von der Appenzellischen Ärztegesellschaft neu in Zusammenarbeit mit dem Spital Heris[-]au angeboten werden. Weiterhin stehen die Notfallstationen des Spitals Herisau und des Spitals Heiden während 24 Stunden und 365 Tagen im Jahr bei Notfällen zur Verfügung.