Keine Schwingfeste mehr im aktuellen Jahr im Appenzellerland

Anfang Februar schien die Schwingwelt noch in Ordnung, als der Herisauer Neu-Eidgenosse Martin Roth knapp an seinem ersten Sieg am Lichtmess-Schwinget in Gais vorbeischrammte.

  • Aktuell ziert ein Mundschutz den einen Schwinger der hölzernen Skulptur «Denand d’Hand gee!». Im Juli hätte sie auf das Festareal «appenzell2020» transportiert werden sollen. (Bild: H9/Hans Ulrich Gantenbein)

    Aktuell ziert ein Mundschutz den einen Schwinger der hölzernen Skulptur «Denand d’Hand gee!». Im Juli hätte sie auf das Festareal «appenzell2020» transportiert werden sollen. (Bild: H9/Hans Ulrich Gantenbein)

  • Seit mehr als neun Monaten geben sich die beiden Schwinger im Inneraum des Hirschbergkreisels von Appenzell die Hand. (Bild: H9/Hans Ulrich Gantenbein)

    Seit mehr als neun Monaten geben sich die beiden Schwinger im Inneraum des Hirschbergkreisels von Appenzell die Hand. (Bild: H9/Hans Ulrich Gantenbein)

Damals hätte wohl noch kaum jemand einen Gedanken daran verschwendet, dass die Schwingsaison 2020 schon bald ein jähes Ende nehmen würde. Mit den neusten Entscheidungen des Bundesrates zu den weiteren Massnahmen und Lockerungen zur Eindämmung der Corona-Krise wurde auch den kühnsten Schwingfesthoffnungen der Riegel geschoben. Einerseits sind sämtliche Schwingtrainings bis auf weiteres untersagt. Mehr Klarheit wird gemäss Bundesrätin Viola Amherd am 8. Juni bestehen. Mit Sicherheit wird es aber bis Ende August untersagt sein, Veranstaltungen von über 1000 Personen durchzuführen. Gemäss einer Medienmitteilung des Eidgenössischen Schwingerverbandes verunmöglicht das die Durchführung von Schwingfesten, da die beschränkte Anzahl Personen nicht nur die Festbesucherinnen und Festbesucher betrifft, sondern auch die Schwinger selbst, Helferinnen und Helfer wie auch die Funktionäre beinhaltet. Entsprechend ist es klar, dass nicht nur Grossanlässe wie der Schwägalp-Schwinget und das Jubiläumsschwingfest appenzell‘2020 abgesagt bzw. verschoben werden mussten, sondern auch alle anderen Wettkämpfe der Jung- und Aktivschwinger. Die Appenzeller konnten aufgrund des Terminkalenders noch mit etlichen Entscheidungen abwarten, ehe sie nun nach den aktuellsten Beschlüssen doch noch zu einer Alternativlösung gezwungen wurden.

Kantonalschwingfest in Urnäsch wird verschoben
Das diesjährige Appenzeller Kantonalschwingfest der Jung- und Aktivschwinger hätte nach 14 Jahren wieder in Urnäsch stattfinden sollen. Das Organisationskomitee unter der Leitung von Christoph Raschle möchte an seinem Standort jedoch gerne festhalten. In Absprache mit dem Appenzeller Kantonal-Schwingerverband und gegenseitigem Entgegenkommen mit dem OK Bühler unter der Leitung von Peter Freund, welches 2021 Austragungsort gewesen wäre, konnte man die jeweiligen Feste um ein Jahr verschieben. So wird das Appenzeller Kantonalschwingfest in Urnäsch voraussichtlich am 3./4. Juli 2021 und dasjenige in Bühler am 2./3. Juli 2022 durchgeführt.

Auch kleinere Schwingfeste sind betroffen
Bereits früh war der Hallenschwinget der Jungschwinger in Wolfhalden von der Corona-bedingten Situation betroffen. Nach reiflicher Überlegungen entschieden sich die Organisatoren zur Absage des beliebten Schwingfestes. Auch das Herisauer Buebe- sowie das Obedschwinget mussten verschoben werden. Auch der diesjährige Kronberg-Buebeschwinget fiel der Corona-Krise zum Opfer, weshalb das wiederkehrende und mittlerweile etablierte Buebeschwingfest am Fusse des Kronbergs erst im nächsten Jahr wieder durchgeführt werden kann.

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  • (Symbolbild: fotolia)