Rekordschnee auf dem Säntis

Auf dem Säntis liegen derzeit noch 690 cm Schnee! Das ist der höchste Wert von diesem Winterhalbjahr, Rekordwert für die Jahreszeit und mehr als etwa im Jahr 1999. 

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Mitte Mai und der Alpstein präsentiert sich winterlich verschneit. Kein Wunder: Die letzten Wochen kam in mehreren Schüben feuchte und sehr kalte Polarluft vom Nordpol zu den Alpen. Die erste Maihälfte ist in der Ostschweiz 4 bis 5 Grad kälter als normal – vor knapp 30 Jahren (1991) erlebten letztmalig einen ähnlich kalten Start in den Wonnemonat.

Die Rekordwerte wecken böse Erinnerungen an das schwere Maihochwasser 1999. Erst nach einer Schmelzperiode (die noch winterlich kalte Schneedecke muss vollständig durchnässt sein) könnte mehrtägiger Dauerregen mit anhaltend hoher Schneefallgrenze aus dem vielen Schnee eine Hochwasserlage machen. Aber: Ein Grossteil vom Schneeschmelzwasser am Alpstein geht via Sitter in den Rhein. Der Bodensee reagiert dafür auf Schneeschmelze und starken Regen in Graubünden. Aber auch auf dem Weissfluhjoch ob Davos liegt aktuell so viel Schnee wie noch nie um diese Jahreszeit. Das aktuell kalte Wetter steht nicht im Widerspruch zur Klimaerwärmung. Aktuell melden Grönland und Nordsibirien aussergewöhnlich warme, rekordhohe Temperaturen. «Ende Mai und Anfang Juni soll es nach allen längerfristigen Computerhochrechnungen auch bei uns wieder viel zu warm werden», erklärt Meteorologe Joachim Schug von MeteoGroup Schweiz in Appenzell.

Die Wetterstation auf dem Säntis ist seit 1882 in Betrieb. Die Schneehöhe wird aber nicht auf dem Gipfel gemessen: starke Winde würden dort die Messungen verfälschen. Die Schneehöhe wird an einem Pegel unterhalb der oberen Stütze Girenspitzgrat in einer Mulde gemessen – dort lagen im April 1999 maximal 816 cm.

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  • (Symbolbild: fotolia)