Seltene Auszeichnung für Wolfhäldler: Edy Geiger und seine natürlichen Weine

Wer es mit positiven Schlagzeilen in die renommierte Schweizer Zeitschrift «Beobachter» schafft, verdient Anerkennung.

Aufgewachsen ist der 75jährige Edy Geiger im Sulzbach, Oberegg. Seit 1975 ist er mit Gattin Marlen in der Tobelmüli an der Grenze Wolfhalden/Thal wohnhaft. 1986 machte er sich mit einer eigenen Treuhandfirma mit Standorten in Wolfhalden, Thal und Oberegg selbständig. «Von unserem Wohnhaus aus genoss ich immer wieder die Ausblicke auf die Rebberge am Thaler Buechberg. Ich begann mich für Trauben und deren Verarbeitung zu interessieren. 1983 konnte ich eine Rebparzelle am Buechberg erwerben, und wenig später wurde mir die Geschäftsführung der Weinbaugenossenschaft Thal anvertraut. In der Folge wurde die Arbeit im eigenen Rebberg zu einem geliebten Hobby, das sich als guter Ausgleich zur kopflastigen Büroarbeit erwies.»

Weinbau ohne Gift
Schon bald hinterfragte Edy Geiger den Einsatz von chemischen Spritz- und Düngemitteln. «Ich wollte einen natürlichen Wein ohne Gifte produzieren. Schon bald stiess ich auf die pilzwiderstandsfähige Rebsorte ‘Maréchal Foch’, mit der ich mein Rebgelände bestockte. Meine Erwartungen wurden erfüllt, und ich konnte auf den Einsatz von chemischen Mitteln verzichten.» Zuerst als «Spinner» belächelt, überzeugten Geigers Weine schon bald Kenner und später auch Kritiker, und die Gold-Auszeichnung eines Geiger-Weins im Rahmen des 2006 durchgeführten Grand Prix du Vin Suisse bedeutete den Durchbruch. Es folgten zahlreiche weitere renommierte Auszeichnungen, und schon vorher hatte die eidgenössische Forschungsanstalt für Obst- und Weinbau, Wädenswil, dem Wolfhäldler Bio-Winzer einen Versuchsauftrag erteilt.

Die Nachfolge ist gesichert
Je nach Witterung und weiteren Kriterien können aus Geigers Trauben jedes Jahr zwei- bis dreitausend das Knospenlabel erfüllende Flaschen Bio-Wein produziert werden. In einschlägigen Kreisen ist der Qualitätstropfen längst bekannt, so dass der Absatz mehr als gesichert ist. «Mir ist es ein Anliegen, dass nach meinem Kürzertreten die Pflege pilzresistenter Rebsorten weitergeht. Mit dem Ehepaar Fabia Knechtle Glogger und René Glogger, Herisau, habe ich passende Nachfolger für mein Rebareal gefunden. Ihnen stehen für die Traubenverarbeitung in Thal geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung, nachdem die entsprechende Tätigkeit vorher in Lokalitäten meines Hauses erfolgt ist. Und es macht mich glücklich, wenn ich von der Tobelmüli zum Buechberg hinüberschaue und die Gewissheit habe, dass dort auch in Zukunft giftfreie Weine gedeihen», freut sich Edy Geiger.

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