Sich positiv den Herausforderungen stellen

Die Genossenschaft Hotel Linde präsentierte an ihrer 17. Generalversammlung einen Jahresverlust von knapp 66‘000 Franken und dies trotz dreimonatiger Schliessung wegen Umbaus und zwei Monaten Betriebsschliessung wegen des Lockdowns. Zudem durfte Kasia Balinska-Thurnheer nach 13 Jahren Vorstandstätigkeit verabschiedet werden.

  • (Bild: zVg)

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Trotz noch vorherrschenden Covid-Massnahmen fanden 40 Genossenschafterinnen und Genossenschafter den Weg in den Lindensaal, um an der diesjährigen Genossenschafts-GV teilzunehmen. Helmut Kobelt schilderte dabei in seinem Jahresbericht einerseits die Herausforderungen des vergangenen Jahres mit dem Umbau im Januar bis März und anschliessend direktem Übergang in den ersten Lockdown, als das Hotel mit seinen sechs frisch renovierten Zimmern darauf wartete, gebucht zu werden. Es brauchte damals einerseits die Geduld des ganzen Personals, aber auch dann die ganze Energie, als es wieder losging. Und tatsächlich, die Gäste kamen ab Juni in Strömen und die wohl wirtschaftlich erfolgreichsten Sommermonate der letzten Jahre folgten für die Linde.

Kasia Balinska-Thurnheer hat sich zu diesem Zeitpunkt bereits entschlossen, nach 13 Jahren Vorstandstätigkeit und 17 Jahren als Geschäftsführerin zusammen mit ihrem Mann Edi Thurnheer, der selbst über zwei Jahre in der Linde tätig war, den Bären Urwaldhaus in Rehetobel zu übernehmen. Und so konnte mit Adrian Höhener, dem ehemaligen Bären-Wirt in Hundwil, ein neuer Gastgeber gefunden werden, welcher im Oktober und November nach einer kurzen Übergabezeit im Dezember hätte voll loslegen sollen – mit Betonung auf hätte. Denn dann kam der zweite Lockdown. Und trotz all dieser wirtschaftlich misslichen Umstände betrug der Jahresverlust «nur» 66‘000 Franken. Der überaus erfolgreiche Sommer half mit, dass sich das Defizit in Grenzen hielt.

Trotz den unsicheren Zukunftsperspektiven präsentierte der neue Geschäftsführer Adrian Höhener ein ausgeglichenes Budget. Einerseits habe sein Team unglaublich mitgezogen und war flexibel nach Arbeitsaufwand einsetzbar. So konnte einerseits die Hotelauslastung gegenüber den Vorjahren im ersten Halbjahr um über 20% gesteigert werden und auch der unerwartete Erfolg des Take-Away-Geschäftes und mit der Zeit auch der Büezer-Beiz minderten entsprechend den Verlust in den ersten Monaten. Und das Highlight der Anfangswochen sei natürlich jeweils der Fritösen-Freitag gewesen, an denen Küchenchef Markus Steger und Höhener selbst bei Wind und Wetter vor der Linde standen und in Kontakt mit der Dorfbevölkerung waren. Aber natürlich betonte der neue Geschäftsführer auch, dass es ohne Kurzarbeitsentschädigung nicht gegangen wäre und die wirtschaftliche Unterstützungsmöglichkeit von Härtefallentschädigungen wolle man noch beantragen. Er freue sich nun auf die beschlossenen Öffnungsschritte und sei zuversichtlich, dass ein ähnlicher Steigerungslauf wie im letzten Jahr möglich sei. Sodass im besten Fall ein kleines Polster auf den Komplett-Umbau, welcher von Januar bis März/April 2022 angegangen werden soll, aufgebaut werden kann.

Zum Abschluss der Versammlung erläuterte der Präsident der Stiftung Linde Heiden UP Frey, in deren Besitz die Liegenschaft ist, noch einige Eckpunkte zum anstehenden Bauprojekt. Auch betonte er, dass die Finanzierung noch nicht ganz gesichert sei, er aber zuversichtlich sei, dass zumindest die Minimalvariante des Umbauprojektes realisiert werden könne. Man sei derzeit noch auf der Suche nach weiteren Spenderinnen und Spendern aber auch nach Darlehnensgeberinnen und –geber die bereit seien, die Linde und das Umbauprojekt zu finanzieren. Zudem gehe man nun auch neue Wege und auf «lokalhelden» dem Crowdfunding-Portal der Raiffeisenbank habe man ein entsprechendes Projekt gestartet. Den Film dazu, welcher Rebecca C. Schnyder mit der Heidler Schauspielerin Jeanne Devos, dem Filmer Thomas Egger und mit musikalischer Untermalung des Trio Anderscht, erstellt hat wurde als Abschluss der Versammlung und als Amuse Bouche vor dem eigentlichen Dessert der gebannten Menge vorgeführt.

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