Sommerzeltlager von Jungwacht Blauring Herisau

Der Jugendverein «Jungwacht und Blauring Herisau» zeltete vom 4. bis zum 18. Juli 2020 in Lustdorf im Kanton Thurgau. Rund 80 Kinder und Jugendliche sowie 50 Leitende waren über die zwei Wochen verteilt auf dem Lagerplatz anzutreffen.

  • Impressionen aus dem Lagerleben. (Bilder: Estella Bortoletto)

    Impressionen aus dem Lagerleben. (Bilder: Estella Bortoletto)

Auf der Wiese standen total 48 Zelte. In einem Dutzend sogenannten Spatzen schliefen die Kinder und Jugendlichen und in 29 anderen Zelten die Leitenden. In diesem Sommer standen im Vergleich zu den Vorjahren mehr Leiterzelte, da auf die Abstandsregel von zwei Metern aufgrund Covid-19 geachtet werden musste und somit maximal zwei Personen in einem Zelt schlafen durften. Ein weiteres Zelt fungierte als Krankenstation. Ebenfalls wurden aus 75 Blachen zwei Zelte, auch «Sarasani» genannt, gestellt, die dem Lagerplatz Schatten oder Regenschutz spendeten. Vier ehemalige Militärzelte, die früher als Pferdeställe dienten, nutzte die Schar als Esszelte, Materiallager sowie Sitzungszelt. Zu den restlichen Lagerbauten gehörten eine Küche, eine Sauna, ein Lagerkiosk, zwei Waschtröge, vier «Plumpsklos», eine Dusche, eine Feuerstelle und ein 6-Meter-hoher Fahnenturm.

Zum Thema Zauberschule erlebten die Teilnehmenden viele magische und abenteuerliche Momente. Die Zauberwelt wurde nämlich von einer bösen Schülerin namens «Kora» bedroht. Immer wieder wühlte sie das Lagerleben mit ihren Zauberkräften auf: Einmal herrschte plötzlich ein grosses Chaos auf dem Lagerplatz oder der Tag ging rückwärts vonstatten. Anhand der gelernten Zauberkenntnissen konnten die Lagerteilnehmenden Kora schliesslich von ihrer Boshaftigkeit befreien.

Für viele «Gielen» sind die zwei Lagerwochen jeweils das Highlight der Sommerferien. Programmpunkte wie ein Flossrennen, das Lagerfeuer, eine Nachtübung, ein Geländespiel oder ein Badi-Ausflug gehörten für sie zu den Favoriten. Auch genossen sie das selbständige Spielen auf dem Lagerplatz während ihrer Freizeit. Für die ältesten Lagerkinder gab es traditionell einen speziellen Lagerzeitpunkt, denn sie übernahmen während anderthalb Tagen die Lagerführung. «Wir hätten nicht gedacht, dass das Leitersein so anstrengend ist. Wir haben aber während dieser Zeit viel gelernt wie zum Beispiel Verantwortung zu übernehmen, spontan zu sein oder auch vor einer grossen Menschenmenge zu sprechen», so Marco Rechsteiner, ältester Lagerteilnehmer der Gruppe «Bofitos». Yaël Dietrich, Blauringmädchen der altersgleichen Gruppe «Shikobas», meinte zudem: «Auch wenn für uns diese anderthalb Tage eine grosse Herausforderung waren freuen wir uns darauf, in einem Jahr Teil des Leitungsteams zu werden.»

Während zwei Wochen sorgte ein fünf- bzw. sechsköpfiges Küchenteam von Eltern, Ehemaligen und Externen für die Verpflegung des Vereins. Sie «zauberten» von leckeren Vorspeisen, Znüni und Zvieri bis hin zum Dessert alles, was ein Kinderherz begehrt. «Wir hatten eine super ausgerüstete Küche. Der Zutritt hinein war jedoch für Leitende und Kinder Corona-bedingt untersagt, was Ruhe zum Kochen einbrachte und uns daher zugutekam», so der Küchenchef, Stefan Zollet. Seine Frau, Regina Zollet, war dankbar, dass sie den Kontakt zu den Kindern trotzdem aufrechterhalten und so das Lagerleben spüren konnte. Beide erinnern sich gerne an diese 14 Tage zurück.

Grösstenteils spielte das Wetter zugunsten des Jugendvereins mit, jedoch waren die letzten drei Tage geprägt von Regen und Kälte, was zwar der Lagerstimmung nicht schadete, aber den Abbau der Zelte erschwerte. Simon Lampart, Hauptverantwortlicher des Lagerabbaus, handelte schnell: «Wir suchten erfolgreich in Herisau und Umgebung nach Räumlichkeiten, um dort gegebenenfalls die Zelte zum Trocknen aufzuhängen.» Lars Andermatt, Materialchef des Vereins, ergänzte: «Schliesslich muss das Material dringend trocken gelagert werden, um einen Schimmelbefall zu vermeiden.» Das Leitungsteam mit Lampart und Andermatt war erleichtert, dass die Zelte schliesslich noch auf dem Lagerplatz trockneten und so nicht mehr auswärtig aufgehängt werden mussten.

Bilanzierend kann gesagt werden, dass jede Leitungskraft für die Planung und Durchführung des Lagers durchschnittlich etwa 400 Arbeitsstunden aufwendete. Einige Leitende waren sogar bereits eine Woche zuvor auf dem Lagerplatz, um die sanitären Anlagen wie auch die Küche und Esszelte aufzubauen und um das Materiallager einzurichten. Das Leitungsteam von Jungwacht und Blauring ist sich einig, dass sich jede investierte Minute gelohnt hat. Das Sommerzeltlager 2020 war nicht zuletzt auch wegen den vorgängigen Einschränkungen aufgrund des Corona-Virus einzigartig und ein voller Erfolg. Die Schar freut sich bereits jetzt auf das nächste Lager im Sommer 2021.

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