Überraschung: Teufen entscheidet über Tunnel-Projektierung

Die Teufner Stimmbevölkerung entscheidet am 17. Mai 2020 über einen Projektierungskredit von 3,3 Millionen Franken für einen Tunnel vom Bahnhof bis Stofel. Sagt sie Ja, wird innert 3,5 Jahren ein Auflageprojekt ausgearbeitet. Das ist das Fazit eines Informationsabends zur Standortsbestimmung Ortsdurchfahrt vom Montag.

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Sagt das Volk Nein, würde die Doppelspur-Variante öffentlich aufgelegt; fertig erstellt könnte sie Ende 2026 sein. Würde der Projektierungskredit zwar angenommen, der Kredit für die Tunnellösung dann aber verworfen, würde wiederum die Doppelspur verwirklicht. Das gäbe eine Verzögerung um rund 3,5 Jahre. Bei zwei Ja – für Projektierung und Tunnel-Kredit – könnte der Tunnel frühestens Ende 2031 fertig sein.

Gemeindepräsident Reto Altherr, Kantonsingenieur Urban Keller, der Direktor der Appenzeller Bahnen (AB), Thomas Baumgartner und Regierungsrat Dölf Biasotto informierten.

Das Doppelspur-Projekt samt dreigleisigem Bahnhof, Kreisel, Bahn mitten in der Dorfstrasse, Sanierung der Hangbrücke und Schliessung von Trottoir-Lücken im Umfang von 65 Millionen ist auflagebereit. Das ist mehr als doppelt so teuer, als vor der letzten Abstimmung über eine Tunnellösung von Kanton, Bahn und Gemeinde kolportiert wurde.

45,1 Millionen übernimmt der Bund, 10,9 Millionen der Kanton, sechs Millionen die Gemeinde und drei Millionen die Gemeinde und Dritte. Die Kostensteigerung sei eine Folge einer „völlig ungenügenden Kostenschätzung“ wegen eines „unvollständigen Vorprojekts“, gestand Urban Keller. Dazu seien ein „neues Projekt“ 2018 und eine Verlängerung der Doppelspur um 330 Meter, sowie viele „zusätzliche Elemente“, wie Trottoirlücken, Hausverschiebungen, zweigleisige Haltestelle Stofel, Sanierung Kantonsstrasse Ebni, Technikgebäude, Ersatzparkplätze Stofel sowie eine aufwendigere Bahnsicherung gekommen. Zudem seien alle Projektbestandteile „vertieft“ worden; dazu seien „Zuschläge Bauvorgang und Bahnersatz gekommen, die aufwendigere Planung berücksichtigt und der interne Aufwand gebucht worden. Die Bahnsicherung sei nochmals aufwendiger geworden; dazu komme ein „Risikozuschlag Unwägbarkeiten Marktsituation“, so Keller. „Kanton und Bahn, – ich und Thomas Baumgartner – übernehmen dafür die Verantwortung,“ sagte er und bat um Entschuldigung. Sollte die Tunnelvariante realisiert werden, müsste die Gemeinde zusätzliche vier bis fünf Millionen tragen.

Weitere Verzögerungen könnte es durch die Initiative der IG Tüüfner Engpass geben: Die IG will nun mit der Unterschriftensammlung beginnen. Sie will ein Ja oder Nein zur Doppelspur.

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