Volksschule Appenzell Ausserrhoden digitalisiert

In der Frage der Digitalisierung geht es nicht um gut oder schlecht: Die Digitalisierung ist da. Sie ist Change und Chance zugleich. Die Schule muss sich daher auf die digitalen Mittel und den Umgang mit ihnen einlassen. Rund 130 Ausserrhoder Lehrpersonen befassten sich an der gestrigen Veranstaltung in Speicher mit dieser Thematik.

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Das Thema Digitalisierung ist zurzeit brandaktuell. Auch in der Bildung. Tablets statt Schulbücher, Multimediales Lernen, Google und Wikipedia als Wissensfundus, aber auch Verlust der Privatsphäre, Cybermobbing, Informationsüberflutung – das alles macht auch vor Appenzell Ausserrhoden nicht Halt. Bildungs- und Kulturdirektor, Regierungsrat Alfred Stricker, begrüsste gestern Mittwochnachmittag denn auch rund 130 Lehr- und Schulleitungspersonen im Buchensaal in Speicher zum Thema «Digitalisierung».

Dominik Schleich, Leiter Amt für Volksschule und Sport, und Abteilungsleiterin Ingrid Brühwiler beleuchteten zu Beginn die Digitalisierung und ihre Bedeutung für die Volksschule Appenzell Ausserrhoden aus verschiedenen Blickwinkeln. Der Gebrauch von Smartphones und Tablets mit ihren Apps gehört mittlerweile zum Alltag. Die Gesellschaft wird längst digitalisiert und verändert sich entsprechend. Die Digitalisierung weckt aber auch neue Bedürfnisse, setzt neue Ansprüche, verunsichert einerseits, bietet andererseits Chancen. Die Digitalisierung ist bereits weit fortgeschritten und wird sich weiterentwickeln. «Sicher wird über die Hälfte der Kinder, die heute mit der Volksschule beginnen, dereinst einen Beruf ausüben, den es heute noch nicht gibt», so Dominik Schleich. Die Schule hat die Lernenden daher optimal auf den Umgang mit aktuellen und künftigen Herausforderungen vorzubereiten. «Einerseits soll die Volksschule digitale Tools als Erweiterung des didaktischen Repertoires einsetzen, andererseits die Lernenden auf einen mündigen und kompetenten Umgang mit digitalen Technologien vorbereiten und Medien-, Informatik- und Anwendungskompetenzen ausbilden».

Die Digitalisierung sei ein faszinierendes Werkzeug und übergreifend einzusetzen. An den Schulen werden Grundkompetenzen in allen Bereichen gelernt. Sie werden nicht dual und getrennt, sondern in Symbiose umgesetzt. Beispielsweise sind Lesen und Verstehen, logisches und kreatives Denken, überfachliche und digitale Kompetenzen in allen Bereichen wichtig. «Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht, die Digitalisierung der Lehrmittel und der Wandel im Lern- und Unterrichtsverständnis fordern aber die Lehrpersonen», so Ingrid Brühwiler. Die Abteilung Volksschule bietet deshalb verschiedene Weiterbildungen für ihre Lehrpersonen an.

Als Abschluss der fachlichen Ausführungen informierte Emanuel Ranieli, Mitglied der Geschäftsleitung der AR Informatik AG (ARI), über die elektronische Bildungsidentität. Anschliessend setzten die Lehrpersonen die Symbiose digitaler und fachlicher Kompetenzen in die Praxis um, verknüpften die Möglichkeiten eines Smartphones mit einem Naturerlebnis, begaben sich mit «Actionbound» auf eine von Felix Künzle programmierte Schnitzeljagd und lösten verschiedene digital gestellte Aufgaben. Zusätzlich informierten sie sich an den verschiedenen Ständen der ARI über digitale Möglichkeiten.

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  • Symbolbild: bigstock