AB-«Walzer» auf «Bloch» getauft

Heute Montag wurde aus Anlass des Umzugs des Urnäscher Blochs der erste von fünf «Walzer»-Zügen der Appenzeller Bahnen getauft. In Anwesenheit zahlreicher Prominenz erfolgte der Akt im Bahnhof Waldstatt.

  • Kein Bild vorhanden.

    Kein Bild vorhanden.

Bereits ab halb zwei Uhr fanden sich Schülerinnen und Schüler aus der Waldstatt, Ausser- und Innerrhoder Behördenmitglieder sowie Mitarbeiter, Geschäftsleitungsmitglieder und Verwaltungsräte der AB, aber auch Tourismusexponenten und Vertreter der Lieferfirma Stadler-Rail ein. Sie lauschten den Ausführungen von AB-Direktor Thomas Baumgartner, der die neuen Züge lobte. Den «Bloch»-Brauch stellten Koni Dietrich und Peter Preisig vor. Die beiden gehören der Herisauer Blochgesellschaft an. Diese zog am Blochmontag 2012 nach Jahren des Unterbruchs wieder einen Stamm auf Rädern übers Land.

Bis die Taufe vollzogen wurde, dauerte es rund eine Stunde. Schliesslich traf das Urnäscher Bloch auf dem Bahnhofplatz ein. Nach einem Zäuerli und ohrensausenden Krachern wurde der Akt vollzogen: Weder Champagner-Korken knallten noch schmetterte eine Gotte eine Flasche an den rot leuchtenden Walzer-Lack: Sachte entfernte AB-Direktor Thomas Baumgartner zusammen mit dem Urnäscher Blochpräsidenten Hans Frick einen Kleber. Zum Vorschein kam der Schriftzug «Bloch».

Anschliessend begutachteten die Bloch-Mannen die im Zugsinnern an der Wand zur Lokführerkabine angebrachte Fotografie ihres Umzuges. Dass zahlreiche Sitze mit Begriffen des Brauch versehen sind, übersah der ebenfalls zugestiegene Bär. Dieser wollte lieber im Führerstand Platz nehmen und Richtung Urnäsch losfahren. Weil ihm letzteres nicht möglich war, besinnte er sich auf seine eigentliche Aufgabe und packte zahlreichen Schülerinnen. Natürlich waren die anwesenden Lehrerinnen ebenso wie die Waldstätter Schulleiterin Vreni Kölbener-Zuberbühler beliebte Opfer.

Das Urnäscher Bloch ist jeweils in den Jahren mit ungerader Endzahl am Montag vor dem eigentlichen Blochmontag unterwegs. In Ausserhoden gibt es (nebst dem Herisauer Erwchsenenbloch) noch in den Gemeinden Stein, Hundwil und Schwellbrunn «Buebe-Bloch»-Umzüge.

Gemäss Peter Preisig wurde der Brauch früher auch im Toggenburg und andernorts im Kanton St.Gallen gepflegt. Auch in Österreich gibt es Blochumzüge. Und selbst in der Gemeinde Waldstatt gab es vor fast 100 Jahren ein Bloch. Die Umzüge fanden aber nur 1920 und 1921 statt.

Weitere Artikel