Weitere Grossbaustellen stehen an

Die Appenzeller Bahnen (AB) blicken auf ein ausserordentliches Geschäftsjahr 2018 zurück

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Nach einer intensiven Bauphase konnte die umfassende Modernisierung der AB fristgerecht und unter Budget weitgehend abgeschlossen werden: Die Inbetriebnahme von 16 neuen Zügen sowie der Neubaustrecke mit dem Ruckhaldetunnel gehen in die Geschichte ein. An der Generalversammlung vom Freitag in Gais blickten Verwaltungsratspräsident Ernst Boos und Direktor Thomas Baumgartner auf die historischen Momente zurück.
Die Anzahl Reisender auf dem Streckennetz der AB ist mit 4,94 Millionen Passagieren um rund drei Prozent tiefer als im Vorjahr. Sie sei auf den sechsmonatigen Unterbruch zwischen St.Gallen und Teufen zurückzuführen, heisst es in der Medienmitteilung der AB. Die Personenverkehrserträge hingegen erhöhten sich um rund vier Prozent. Besonders auffällig sei, dass zahlreiche Fahrgäste, aus Appenzell kommend, die Verbindung direkt ins St.Galler Stadtzentrum schätzen und nutzen, heisst es weiter.
Das Berichtsjahr betrachten die Verantwortlichen trotz eines Unternehmensverlustes von 1,5 Mio. Franken als positiv. Erwartet wurde ein deutlich höherer Verlust. Direktor Thomas Baumgartner zeigte sie überzeugt, dass die AB auch in den nächsten Jahren «auf soliden Füssen» stehen werden, auch wenn die wirtschaftliche Lage anspruchsvoll bleibe. Der Fokus werde nun auf Marketingmassnahmen gelegt um die Auslastung der Züge zu erhöhen.
An der 146. ordentlichen GV genehmigten die 288 anwesenden Aktionäre, die 12?064?600 Stimmen halten, Geschäfts- und Jahresberichte sowie die Rechnungslegung.
Der Direktor betonte zum touristischen Nutzen der drei Zahnradstrecken, deren Berechtigung aufgrund zu geringer Frequenzen zum Teil infrage gestellt wird, man wolle diese Verbindungen unbedingt im Portofolio behalten. Sicher werde man die Strecke Gais-Altstätten solange betreiben, bis grössere Investitionen nötig werden, versprach er. «Und das kann noch eine Weile dauern». Für Rorschach-Heiden kann er sich eine Kombination aus touristisch attraktiver Bahn- und einer Busverbindung für Pendler vorstellen.
Die Investitionstätigkeit vor allem in der Sparte Infrastruktur bleibt für die AB in den nächsten vier/fünf Jahren hoch. Grossprojekte wie das Servicezentrum in Appenzell, die netzweiten Perronerhöhungen oder die Ortsdurchfahrt Teufen stehen an. An der Neugestaltung des Bahnhofs Teufen wolle man festhalten, unabhängig davon, ob es bei der Strassenbahn durchs Dorf Verzögerungen gebe, sagte Baumgartner. Ausserdem müssen laut Vorgaben vom Bund noch etliche Bahnübergänge im Appenzellerland saniert werden.

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