Zu Ehren eines grosszügigen Stifters

Werner Kamber hat am Donnerstagabend sein Werk «Carl Sutter» vorgestellt. Bei der Vernissage im kleinen Ratssaal präsentierte Werner Kamber die Erinnerungsschrift dem Publikum und den geladenen Gästen. Die Laudatio hielt Landammann Roland Inauen.

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Carl Sutter war Milchmann im Dorf Appenzell, Bauer auf der Liegenschaft Schaies an der Weissbadstrasse, Präsident der Korporation Forren, Aktuar der Holzkorporation Gemeinhölzli und Flurgenossenschaft Brülisau-Rossberg-Alp Soll oder Kassier der Kantonalen Versicherungskasse. Und so setzte sich am Donnerstagabend im kleinen Ratssaal auch die grosse Gästeschar zusammen: Es kamen Bekannte von der Weissbadstrasse oder Forren, ehemalige Milch-Kunden und Vorstandskollegen, Bauern und Hauptleute der verschiedenen Bezirke. «Am 24. August 2019 würde Carl Sutter hundert Jahre alt», so Markus Fässler, Stiftungsratspräsident der Carl Sutter-Stiftung. «Carl Sutter war ein Macher, ein offener Geist, handelte nicht kurzfristig, sondern generationenübergreifend. Der Stifter Carl Sutter war dem Staat wohlgesinnt.» Dem Stiftungsrat war es ein Anliegen, den grosszügigen Menschen Carl Sutter in Erinnerung zu behalten. «Mit der kurzweiligen und interessanten Erinnerungsschrift von Werner Kamber ist dies gelungen», zeigte sich Markus Fässler erfreut. Entstanden ist ein gut 100-seitiges Werk über Carl Sutter. Neben dem Autor Werner Kamber lieferte Landesarchivar Sandro Fraefel namhafte Beiträge. Die Bildbearbeitung, Gestaltung und Umsetzung ins Layout erfolgte durch Simona Inauen von der Druckerei Appenzeller Volksfreund.

«Ich habe grosse Freude, dass ich an der Buchvorstellung dabei sein darf», sagte Landammann Roland Inauen. «Die Idee von einem Buch über Carl Sutter war schon lange unterwegs. Und jetzt gibt es das Buch.» Bauer und Milchmann – ob das genügen würde für ein Buch, stellte Roland Inauen in Frage. «Werner Kamber war genau der Richtige. Er ist nicht nur ein begnadeter Schreiber, sondern auch vorbildlich im Recherchieren.» Der Autor ging jedem Hinweis nach, befragte Leute aus der Nachbarschaft von Carl Sutter und fügte so quasi zusätzliche Port[-]raits ein. Die Familiengeschichte wurde aufgearbeitet, die verschiedenen Korporationen geschichtlich beobachtet. «Die Fakten stimmen», so Landammann Inauen. «Carl Sutter hätte grosse Freude an diesem Buch.» Roland Inauen kannte Carl Sutter aus seinem Elternhaus. Er brachte täglich Milch ins Schäfli in Steinegg, war interessiert am Geschehen. Carl Sutter machte nie Ferien, ging tagtäglich Milch ausmessen. Mit ruhigen Handbewegungen, stets sauber gekleidet. «So haben wir ihn gekannt, so hatten wir ihn gerne.»

Carl Sutter gehört in die berühmte Reihe von gemeinnütziger Stiftern: Sein Vermögen, sein Gut soll der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die Sportstätte Schaies wäre nicht für Carl Sutter selber. Doch er vertrat immer die Meinung, der moderne Mensch brauche Bewegung, brauche Sport. Das sei wichtig für die Volksgesundheit. Carl Sutter würde sich an der gewählten Konstruktion freuen: Sport für junge und aktive Leute sowie die Unterstützung von Institutionen für ältere Menschen. Roland Inauen zum Schluss: «Ich kann Carl Sutter einfach nur Danke und nochmals Danke sagen.»

Zu Ehren und als Dank an Carl Sutter findet die Einweihung der Sportstätte Schaies am 24. August 2019 statt – an dem Tag, an dem Carl Sutter seinen 100. Geburtstag feiern dürfte. Nicht viel sagen wollte der Autor Werner Kamber – viel lieber lässt er sein Buch sprechen: «Ich habe es wahnsinnig gerne gemacht, es war spannend und ich durfte viel lernen.» Ein grosser Dank richtete der Autor an den Stiftungsrat mit Markus Fässler (Präsident), Martin Breitenmoser, Hermann Grosser und Daniel Brülisauer für die Unterstützung. Als Vertreter der Jugend sorgte die Jugendkapelle «Dörigehnt» für die musikalische Umrahmung der Vernissage. Im Anschluss war die Gästeschar zu einem Apéro eingeladen.

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